Stadt Heilsbronn

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... die Fränkische Münsterstadt am Jakobsweg

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Chronik

Bonnhof wird urkundlich erstmals 1142 erwähnt. Das bedeutet aber nicht, dass vorher keine Menschen in unserer Gegend gelebt haben. Die Franken hatten schon um 700 n.Ch. mit der Besiedelung unserer Region begonnen. Conrad Scherzer geht in seinem Werk „Franken“ davon aus, dass im 8. Jahrhundert mit der 2. Siedlungswelle in Bürglein ein Königshof als Militär- und Verwaltungsmittelpunkt errichtet wurde. In seiner Umgebung suchten die Franken nach fruchtbaren Böden und guten Quellen und legten Dörfer an, denen sie meist den Namen ihres Anführers gaben.

Bonnhof wäre demnach „Dorf des Bono". Schriftliche Nachweise dafür gibt es nicht. Kirchen und Klöster hielten sich aber bei ihren Aufzeichnungen an die damals schon gebräuchlichen Ortsnamen. Die Schreibweise von Bonnhof finden wir mehrfach verändert als Bondorf, Bonendors, dann Bonendorf, daraus Curia fabae (Bohnenhof), später Bonnhof.

Bonnhof wird die erste und bedeutendste Verwaltungszentrale des Klosters Heilsbronn

Wohl kaum ein Dorf von vergleichbarer Größe in Franken hat eine so reiche Vergangenheit wie Bonnhof. Seine Geschichte ist eng verbunden mit der Entstehung des Zisterzienserklosters Heilsbronn, das Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1132 gestiftet hatte. Neben einer Art von „innerer Mission“ der damals schon christlichen Bevölkerung versprach sich der Gründer eine Stärkung seiner Herrschaftsansprüche in einem Gebiet, welches im Spannungsfeld kirchlicher, adeliger und kaiserlicher Machtinteressen lag.

Nach und nach kam ganz Bonnhof, damals schon ein Dorf und wesentlich älter, in klösterliche Verwaltung. Durch Kauf und Schenkungen entwickelte sich ein Klosterstaat mit Grundbesitz, Zehntrechten und Pfarrpatronaten in 292 Ortschaften. Eigentlich hätte Heilsbronn selbst der Verwaltungsmittelpunkt sein können. Um aber den Klosterfrieden nicht durch weltliche Geschäfte zu stören, verlegten Abt und Konvent diese Ämter nach Bonnhof. Der Verwaltungsbezirk wurde daher nicht Amt Heilsbronn, sondern Amt Bonnhof genannt. Später kamen noch 5 Propsteien hinzu, Bonnhof blieb aber die größte und bedeutendste mit Gütern in 76 Orten.

Der Vorsteher (praepositus = Propst) war ein Laienmönch. Er wohnte außerhalb des Dorfes im Wasserschloss. Das Schloss war kein trutziger Wehrbau. Es hatte weder hohe Wälle, noch starke Mauern, war aber durch einen breiten Wassergraben, über den eine „Schlagprukken“ führte, dennoch gut gesichert. Ludwig der Bayer gab 1337 die Erlaubnis zu dieser Befestigung.

Das Schloss hatte einen zweistöckigen Wohnraum. Darin befanden sich unten eine Eingangshalle, im 1. Stock Küche und Speiseraum, im 2. Stock Wohnzimmer und Schlafgemach, dazu eine Sommerlaube. Unter dem Dach hatte der „Kellner", der den Propst bedienen musste, seine Behausung. Der 28 m hohe Torturm hatte eine Kapelle, ein Glockentürmchen und eine Wohnung für den Torwart. In dem lang gestreckten Gebäude mit 4 Türen lag das Wohnhaus des Gerichtsknechtes. Er bewachte die Gefangenen im „Fuchsloch", wie man hier das Gefängnis nannte. Als Einnahme standen ihm eine Aufnahmegebühr und ein Entlassungsgeld zu.

Das Schloss wurde zum Lieblingsaufenthalt der Heilsbronner Äbte. Es lag sehr idyllisch und hatte wohnliche Räume, in die man gerne die Besucher führte. So waren 1460 und 1461 der Markgraf Albrecht Achilles und seine Gemahlin mit Gefolge einquartiert.

Heute kündet nur noch der Name „Schloßwiese" nördlich des Dorfes an der Straße nach Bürglein von der einstigen Pracht. Noch vor gut 40 Jahren erhob sich dort ein Teil des Schlosshügels mit den Resten des Wohnturmes. Er enthielt einen Kellerraum, in dem früher der Wein für das Kloster gelagert wurde. Ruine und Hügel hat man im Zuge der Flurbereinigung eingeebnet.

Der Propst als Mönch und Mann der Kirche konnte sich nicht allein um sämtliche Belange eines so großen Gebietes kümmern. Er hielt es auch für unvereinbar mit seiner Würde, sich alle Streitfälle des täglichen Lebens anzuhören und z. B. über Ehebruch, Erbschaft, Diebstahl und Händel zu richten. Deshalb wurde ihm vom Konvent ein Verwalter (Hofrichter) unterstellt, der die praktischen und juristischen Amtsgeschäfte führte. Er bewohnte nach dem Bau des Schlösschens den oberen Stock im Verwaltungshaus.

Es wurde vom Abt Schopper von Grund auf erneuert. Eine Holzsäule im Eingangsraum trägt das Zisterzienserwappen und die Jahreszahl 1531. Im 30jährigen Krieg muss es weitgehend zerstört gewesen sein. 1687 hat man es so aufgebaut, wie es heute zu sehen ist. Die Jahreszahl 1711 im Torbogen weist wahrscheinlich nur auf eine Renovierung der Diele hin. Die Eingangslaube mit den Sandsteinsäulen ist erst jüngeren Datums (Jahrhundertwende).

Im Erdgeschoß links befand sich zur Klosterzeit und lange danach die Gastwirtschaft von Bonnhof. Sie war zur Verpflegung der auswärtigen Bauern nötig, die zu den Amtstagen, Baugedingtagen und Musterungen nach Bonnhof befohlen wurden.

Bonnhof - landwirtschaftliches Mustergut und Versammlungsort

Neben der Führung der Klosteramtsgeschäfte hatte der Verwalter die Leitung des Gutshofes inne (auch Grangie = Meierei genannt). Die Grangie Bonnhof in Verbindung mit der Propstei war mehr als ein großer Bauernhof. Sie war Mustergut und Ausbildungsstätte für die Landwirtschaft, im Prinzip vergleichbar mit dem heutigen Triesdorf. Bonnhof war das bedeutendste Mustergut des Klosterstaates.

Bei den Amtstagen, die wöchentlich dienstags und donnerstags abgehalten wurden, hatten die Bauern Gelegenheit, die neuesten landwirtschaftlichen Geräte und Arbeitsweisen kennenzulernen. „Fortbildungstage“ waren auch die „Baugedingtage“, die der Propst mit dem Verwalter jährlich abhielt. Dieser verlas allen Haushaltsvorständen des Amtsgebietes – also einer großen Volksversammlung die 41 „Bauerngebote“ über den Zustand der Häuser und Felder (Musterbeispiel war Bonnhof), über Marksteine, Feuerschutz, Zinsabgaben, Fristen usw. Vieles war bis ins Kleinste geregelt; z.B. durfte ein Bauer 6 Paar Tauben, ein Köbler (Kleinbauer) nur 3 Paar halten. Würfelspiel um Geld war verboten, ein Schimpfwort mit Buße belegt. Den Abschluss bildete ein vom Kloster gestiftetes Essen: Brot, Würste oder Gebratenes in hölzernen Schüsseln. Nicht alle erfuhren die gleiche Behandlung. Die Ketteldorfer erhielten zwar ein Essen, mussten aber den Wein selbst bezahlen und noch Eier mitbringen.

Wie groß das Maß an Abhängigkeit, ja Unterwürfigkeit gewesen sein mag, zeigte sich am Beispiel der „Fastenhenne", die jeder dem Kloster zinspflichtige Bauer persönlich in Bonnhof abliefern musste. Man stellte auf den großen Platz vor dem Verwaltungshaus einen Stuhl. Flog die Henne nach dem Freilassen von selbst auf die Lehne, so wurde die Fastengabe angenommen. Blieb sie auf dem Boden hocken, musste sie der Bauer wieder mitnehmen und bald darauf eine etwas jüngere bringen, die besser fliegen konnte und damit zarteres Fleisch versprach.

Bonnhofer Wein

Eine besondere Bedeutung hatte in Bonnhof der Weinbau. Andere Orte der Umgebung wie Heilsbronn, Großhaslach oder Bürglein besaßen nur 1, 2 oder 3 Morgen Weinberge. In Bonnhof bedeckten dagegen die Reben alle Hänge vom Weiherhaus (Ortsanfang) bis fast nach Böllingsdorf, eine Fläche von 100 Morgen. Bonnhof war der mittelfränkische Weinort, zumindest von der Anbaufläche her. Wohl hatte der Frankenwein aus Sommerhausen als Festtagswein einen besseren Ruf, doch war der herbe „Bonnhofer" nicht nur bei den Mönchen als Alltagswein beliebt. Gab es ein gutes Jahr, dann sandte der Markgraf manches Fass an seine Freunde, z. B. Georg der Fromme an Martin Luther. Dieser lobte den Bonnhofer Wein als den besten, den er je getrunken habe.

1591 stellte man den Weinbau ganz ein. Die Rebhänge trugen nun Erbsen, Weizen und Daddeln (Buchweizen).

Das Ende der Klosterzeit

1552 starb der letzte Propst von Bonnhof. Die Zahl der Mönche hatte nach der Reformation und den Wirren um Kirchen- und Klosterordnungen ständig abgenommen. Es gab nicht mehr genügend Mönche für alle Ämter. Ein weltlicher Beamter, Vogt genannt, leitete von nun an Propstei und Gut Bonnhof. Amts- und Gerichtstage wurden nicht mehr in Bonnhof, sondern in Heilsbronn im Salhaus abgehalten.

Als 1578 der letzte Abt Melchior Wunder gestorben war, ging der ganze Klosterbesitz und damit auch Schloss und Gut Bonnhof an den Markgrafen Georg Friedrich über. Für die Markgrafen war das Schloss nicht, wie für die Äbte, ein bevorzugter Aufenthaltsort. Mit dem Ende der Klosterzeit verliert Bonnhof seine bisherige Bedeutung. Es kommt aber eine neue hinzu.

Exerzierplatz Bonnhof

Schon im 15. Jahrhundert verlangte der Markgraf als Schutzherr Kriegsdienst von den Bauern des Klosters. Einmal musste die Propstei Bonnhof 204 Soldaten stellen, später einen Mann von jedem Hof. Die Ausrüstung war selbst zu beschaffen, auch die Verpflegung, im Kriegsfall für 14 Tage. Ärmere Wehrpflichtige versorgte aber das Kloster mit Waffen, die zum Teil im Turm des Schlosses von Bonnhof lagerten. Wer mehr Geld hatte, konnte sein Leben mit einem Harnisch schützen und sich mit Armbrust, Hakenbüchse oder Muskete wehren. 1592 forderte der Markgraf sogar 310 Mann.

Dieses Bonnhofer „Fähnlein“ (Bataillon) hatte als Ausrüstung 11 Schwerter, 8 Hellebarden, 129 lange Spieße, 12 Musketen und 138 Hakenbüchsen. Jährlich verwandelte sich Bonnhof ein- bis zweimal für drei bis sieben Tage in einen lauten Garnisonsort. In „Haufen“ zu 40 Mann, kommandiert von einem Hauptmann und einem Waibel (Feldwebel), übten die Wehrpflichtigen unter Trommelwirbel das Hauen und Stechen und vor allem das Schießen mit den neuen Feuerwaffen.

Kriegszeiten

Der Bauernkrieg (1525) führte zu keinen größeren Unruhen in unserer Gegend. Die Bonnhofer Grundholden waren wohl mit der Behandlung durch das Kloster zufrieden.

Im Schmalkaldischen Krieg (1546-1555) besetzte nach der Niederlage der ev. Fürsten die kaiserliche Reichsarmee unter Herzog Alba die protestantischen Gebiete. Auch unsere Bauern lebten in Angst und Schrecken, als seine Soldaten 12 Männer aus Großhabersdorf niedermetzelten. Das Amt Bonnhof sollte 680 Gulden aufbringen. Der Abt drückte den Preis auf die Hälfte. 1552 benahmen sich dann die Truppen aus dem ev. Sachsen ebenso schlimm wie vorher die kath. Spanier.

Im 30jährigen Krieg (1618-1648) zogen viele Truppen durch unser Land. Meist wehrte das Kloster eine Bedrohung durch Schutzgelder ab. Dennoch trieben plündernde Soldaten ihr Unwesen, besonders als der Hunger auch die Truppen plagte. 1645 fingen schwedische Reiter eine Bande von 12 desertierten Franzosen, die gerade in Bonnhof geplündert und gemordet hatten. Sie wurden am 28. Dezember erschossen und in Bürglein begraben.

1631 drangen bayerische Truppen unter Tilly ins Kloster ein, raubten, was sie fanden und verwüsteten es. 1632-34 lag unser Gebiet fast im Zentrum des Kriegsgeschehens. Wallensteins Truppen standen sich westlich und Gustav Adolfs Schweden östlich der Rednitz gegenüber und versorgten sich rücksichtslos aus dem Umland. Gewalt, Hungersnot und Pest entvölkerten unsere Heimat. Viele Felder lagen brach und verholzten. 1639 überfielen noch mal zwei Heerhaufen das Kloster. Merkwürdigerweise blieb das Schloss Bonnhof im 30jährigen Krieg von Zerstörung verschont. Seine Mauern boten Schutz für Menschen und Tiere. Am Ende des Krieges lagen in Bonnhof 5 Höfe niedergebrannt und 5 verlassen. Nur noch 5 waren bewohnt.

Das Schicksal von Schloss Bonnhof

Ab 1615 verkauften die Markgrafen Schloss und Gut stückweise meist an Privatpersonen. Der erste Käufer, der Klosterverwalter Balth. Straß aus Heilsbronn erwarb das Schloss mit einigen Grundstücken für 2000 Gulden. Paul Vornberger (1632), sein Sohn Heinrich, dessen Schwager Lanzinger (1643 für 800 Gulden) und G. P. Hainolt treten als Besitzer auf (alle aus Nürnberg). Hainolt hatte sich strafbar gemacht, weil er 1663 eine Hochzeitsfeier mit Essen im Schloss abgehalten und dadurch die Einnahmen der Bonnhofer Wirtschaft und auch der Kirche in Bürglein geschädigt hatte.

Rittermeister Schwoll von Falkenberg, 1667 Lorenz Eyßelein, 1675 Rudolf von Dachenroth, 1696 Sig. von Heßberg und 1712 Rothschütz wechselten in rascher Folge. Sein Sohn musste Konkurs anmelden. Danach kaufte Georg Humbser aus Bürglein das Schloss. Ab 1725 hatte es die Fam. Lederer in Besitz, die es 1807 abtragen ließ. Das Schloss war längst „innen und außen bußwürdig“ geworden und der Unterhalt zu teuer.

Erhalten geblieben ist uns nur die Glocke der Schlosskapelle. Wie ein Gruß aus alter Zeit in unsere Gegenwart erklingt immer noch ihre eherne Stimme. Das Glöcklein hängt in einem Türmchen auf der Scheune neben dem Gasthaus Lutz. Die Außenwandung der Glocke ist mit einem erhabenen Schmuckband verziert: Ave Maria 1487.

Die Bauernhöfe

Aus dem Besitz des Gutshofes entstanden die 3 großen Bauernhöfe des Dorfes: der Zehnderhof, der noch heute diesen Namen trägt, der Gabelsbauernhof (Röger) und der Dickisbauernhof (Kundinger). Auf dem Anwesen (Lober) Zehnder standen früher zwei Tropfhäuschen. Später hieß dieser Hof Schwarzbauernhof. Die Höfe Schnell, Röschinger und Zeilinger waren ursprünglich Söldenhäuschen. Auf dem Hof Reuter (Schmiede seit 1897) stand das Backhaus. Die Schmiede befand sich vorher auf dem Hof Lehnert. An der Stelle, an der jetzt der Löschweiher ist, hatte der Gemeindehirte seine Wohnung (Wieshüterhäuslein). Für die jüngeren Höfe im oberen Teil von Bonnhof gab es sogar zeitweise einen eigenen Namen: Neudörflein.

Brauerei in Bonnhof

Neben dem Wein hatte später das Bier eine besondere Bedeutung für die Ortsgeschichte. Das Wirtshaus, ehemals vom Kloster unterhalten und 1531 restauriert, pachtete Georg Muckas, ein früherer Klosterdiener. 1563 kaufte er es für 1600 Gulden vom Markgrafen Georg Friedrich. 1602 errichtete Nikolaus Wendlein eine Brauerei mit Bierkeller. Die Brauer in Schwabach erhoben Einspruch, aber der Verwalter in Heilsbronn schrieb an die Regierung, dass die Errichtung einer Brauerei in diesen bösen Weinjahren ein Bedürfnis sei. Schwabach liefere z. T. schlechtes Bier, weshalb man sonst gezwungen sei, das Bier im Ausland (z. B. Lichtenau) zu kaufen, wodurch dem Markgrafen Einnahmen entgingen.

1692 kaufte Georg Humbser aus Bürglein die Brauerei. Er und seine Frau Katharina waren auch die Stifter des Kanzelaltares der Bürgleiner Kirche (1725). Humbser vergrößerte 1707 das Brauhaus und errichtete eine Malzmühle, die aber nicht lange betrieben wurde. Sie befand sich im Fischhaus, das wegen seiner idyllischen Lage am Weiher gegenüber von Verwalterhaus und Zehntscheune ein sehenswertes Bildmotiv abgibt. Humbser starb kinderlos.

Das Alter der Zehntscheune neben dem Verwaltungshaus ist nicht genau zu datieren. In ihr Fachwerk ist ein Stein mit der Jahreszahl 1623 eingefügt. Die Renovierung 1969 hat das Aussehen etwas verändert.

1725 erwarb Thomas Lederer, auch aus Bürglein, Brauerei und einen Grundbesitz von 197 ha. Von da an blieb die Brauerei fast 200 Jahre im Besitz der Familie Lederer. (Die Familien Humbser und Lederer waren nicht verwandt mit den heute bekannten Brauereinamen.)

1855 erwarb Johann Gg. Lederer auch das schmucke Wildmeisterhaus. Es war früher ein Jagdschlösschen des Markgrafen und die Wohnung des Bonnhofer Wildmeisters, der seinen Dienst zuletzt als kgl.-bayer. Beamter ausübte. Der massive Sandsteinbau in schlichtem Barockstil ist das Werk des markgräflichen Baumeisters Steingruber.

Heute befindet sich das Haus im Besitz der Familie Kaulbach. Professor Dr. Dr. Kaulbach ist ein bedeutender Philosoph und Kantforscher von Weltruf. Seine Werke werden in viele Sprachen übersetzt. Er wurde zum Ehrenmitglied der japanischen Kantgesellschaft ernannt. Er ist der Enkel des letzten Bierbrauers Simon Lederer.

Unser Jahrhundert

Um 1900 hatte Bonnhof 24 Anwesen, darunter eine Brauerei, eine Schmiede, ein Gasthaus, sieben große Höfe, 12 Kleinbauernhöfe und zwei Taglöhnerhäuser. Mit der Elektrifizierung im Jahre 1914 hielt auch die neue Zeit Einzug in das Dorf.

Viel Leid und Kummer brachte der 1. Weltkrieg. Die Kirchengemeinde Bürglein hatte 52 gefallene Soldaten zu beklagen. Zu ihrem Gedenken pflanzte man für jeden eine Eiche und weihte diesen Hain am 17. April 1920 ein. Heute, nach über 80 Jahren, erhebt sich über mächtigen Stämmen ein geschlossenes Kronendach zu einem Ehrenmal von beeindruckender Größe und Schlichtheit.

Ein unglaublicher Wandel vollzog sich in der Landwirtschaft. Er begann mit der ersten Sämaschine 1912. 1925 mähten die Bauern das Getreide mit dem Schwadenmäher, bald darauf mit dem Binder. 1935 kaufte die Raiffeisengenossenschaft den ersten Schlepper (Lanz). Die Zahl der Maschinen wuchs, die Knechte und Mägde zogen in die Städte.

Der schreckliche 2. Weltkrieg forderte nochmals 45 Gefallene und 23 Vermisste. Zuletzt fanden sogar Kämpfe in unserem Gebiet statt. Am 17. April 1945 näherten sich US-Panzer von Großhabersdorf und von der B 14 und beschossen Bürglein und Bonnhof. Auch die Sprengung der Brücke in Böllingsdorf konnte sie nicht aufhalten. 17 Gebäude in Bürglein und ein Anwesen in Bonnhof standen in Flammen. 21 deutsche Soldaten und ein Mann aus Bürglein fielen in diesen sinnlosen Kämpfen.

Nach dem Krieg fanden über 100 Flüchtlinge in Bonnhof eine Unterkunft und viele eine neue Heimat. Bonnhof ist ein Beispiel für die harmonische Integration von Einheimischen und Neubürgern. Hier entstand zwischen 1954 und 1959 in guter Zusammenarbeit von Bauern und Siedlern ein großes, geschlossenes Wohngebiet an der Straße nach Heilsbronn. 

Der ländliche Charakter der Siedlung und die Nähe zur Bahn zogen viele Bauwillige an und tun es heute noch. Die Gemeinde bot das Bauland am Säuberg anfangs für 45 Pfg /m2 an. Auch die Bauern überließen den Talgrund zu günstigen Preisen. Den Hauptkanal vom Süd- bis zum Nordende des Dorfes gruben im Jahre 1953 Alt- und Neubürger ohne Bagger nur mit Schaufel und Pickel aus. Er dient heute noch der Oberflächenentwässerung. Der großzügige Ausbau der Staatsstraße 2410 bindet seit 1989 Bonnhof noch besser an den Verkehr an.

Verfasst von Herrn Orban, Heilsbronn-Bonnhof

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