Wohl kaum ein Dorf von vergleichbarer Größe in Franken hat eine so reiche Vergangenheit wie Bonnhof. Seine Geschichte ist eng verbunden mit der Entstehung des Zisterzienserklosters Heilsbronn, das Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1132 gestiftet hatte. Neben einer Art von „innerer Mission“ der damals schon christlichen Bevölkerung versprach sich der Gründer eine Stärkung seiner Herrschaftsansprüche in einem Gebiet, welches im Spannungsfeld kirchlicher, adeliger und kaiserlicher Machtinteressen lag.
Nach und nach kam ganz Bonnhof, damals schon ein Dorf und wesentlich älter, in klösterliche Verwaltung. Durch Kauf und Schenkungen entwickelte sich ein Klosterstaat mit Grundbesitz, Zehntrechten und Pfarrpatronaten in 292 Ortschaften. Eigentlich hätte Heilsbronn selbst der Verwaltungsmittelpunkt sein können. Um aber den Klosterfrieden nicht durch weltliche Geschäfte zu stören, verlegten Abt und Konvent diese Ämter nach Bonnhof. Der Verwaltungsbezirk wurde daher nicht Amt Heilsbronn, sondern Amt Bonnhof genannt. Später kamen noch 5 Propsteien hinzu, Bonnhof blieb aber die größte und bedeutendste mit Gütern in 76 Orten.
Der Vorsteher (praepositus = Propst) war ein Laienmönch. Er wohnte außerhalb des Dorfes im Wasserschloss. Das Schloss war kein trutziger Wehrbau. Es hatte weder hohe Wälle, noch starke Mauern, war aber durch einen breiten Wassergraben, über den eine „Schlagprukken“ führte, dennoch gut gesichert. Ludwig der Bayer gab 1337 die Erlaubnis zu dieser Befestigung.
Das Schloss hatte einen zweistöckigen Wohnraum. Darin befanden sich unten eine Eingangshalle, im 1. Stock Küche und Speiseraum, im 2. Stock Wohnzimmer und Schlafgemach, dazu eine Sommerlaube. Unter dem Dach hatte der „Kellner", der den Propst bedienen musste, seine Behausung. Der 28 m hohe Torturm hatte eine Kapelle, ein Glockentürmchen und eine Wohnung für den Torwart. In dem lang gestreckten Gebäude mit 4 Türen lag das Wohnhaus des Gerichtsknechtes. Er bewachte die Gefangenen im „Fuchsloch", wie man hier das Gefängnis nannte. Als Einnahme standen ihm eine Aufnahmegebühr und ein Entlassungsgeld zu.
Das Schloss wurde zum Lieblingsaufenthalt der Heilsbronner Äbte. Es lag sehr idyllisch und hatte wohnliche Räume, in die man gerne die Besucher führte. So waren 1460 und 1461 der Markgraf Albrecht Achilles und seine Gemahlin mit Gefolge einquartiert.
Heute kündet nur noch der Name „Schloßwiese" nördlich des Dorfes an der Straße nach Bürglein von der einstigen Pracht. Noch vor gut 40 Jahren erhob sich dort ein Teil des Schlosshügels mit den Resten des Wohnturmes. Er enthielt einen Kellerraum, in dem früher der Wein für das Kloster gelagert wurde. Ruine und Hügel hat man im Zuge der Flurbereinigung eingeebnet.
Der Propst als Mönch und Mann der Kirche konnte sich nicht allein um sämtliche Belange eines so großen Gebietes kümmern. Er hielt es auch für unvereinbar mit seiner Würde, sich alle Streitfälle des täglichen Lebens anzuhören und z. B. über Ehebruch, Erbschaft, Diebstahl und Händel zu richten. Deshalb wurde ihm vom Konvent ein Verwalter (Hofrichter) unterstellt, der die praktischen und juristischen Amtsgeschäfte führte. Er bewohnte nach dem Bau des Schlösschens den oberen Stock im Verwaltungshaus.
Es wurde vom Abt Schopper von Grund auf erneuert. Eine Holzsäule im Eingangsraum trägt das Zisterzienserwappen und die Jahreszahl 1531. Im 30jährigen Krieg muss es weitgehend zerstört gewesen sein. 1687 hat man es so aufgebaut, wie es heute zu sehen ist. Die Jahreszahl 1711 im Torbogen weist wahrscheinlich nur auf eine Renovierung der Diele hin. Die Eingangslaube mit den Sandsteinsäulen ist erst jüngeren Datums (Jahrhundertwende).
Im Erdgeschoß links befand sich zur Klosterzeit und lange danach die Gastwirtschaft von Bonnhof. Sie war zur Verpflegung der auswärtigen Bauern nötig, die zu den Amtstagen, Baugedingtagen und Musterungen nach Bonnhof befohlen wurden.