Göddeldorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises Ansbach an der Westgrenze des Landkreises Roth. Nördlich der kleinen Ortschaft schließt sich der Landkreis Fürth an. Dieses im Schwabachtal idyllisch eingebettete Dorf liegt 361 Meter über dem Meeresspiegel und ist eingerahmt von schönen Fichten- und Föhrenwäldern.
Den kleinen Ort erreichen wir aus östlicher Richtung, indem wir der Hauptverbindungsstraße von Schwabach nach Müncherlbach folgen und diese unmittelbar nach Rohr in westlicher Richtung verlassen. An der „Christenmühle“ vorbei führt der Weg entlang der Schwabach nach Göddeldorf.
Aus westlicher Richtung finden wir die Ortschaft von Heilsbronn aus, der Straße nach Weißenbronn folgend, über Betzmannsdorf. Aus dem Norden gelangen wir von Müncherlbach, an der Bundesstraße 14 gelegen, über eine Anhöhe zu dem im oberen Talgrunde der Schwabach befindlichen Dorf.
Göddeldorf, eine Ortschaft welche ein "Godilo" (Gaudilo) wohl um 800 nach Christi für sich und seine Kinder anlegte. Geschichtlich wird es unter dem Namen Godelndorf erstmals 1245 erwähnt. So stammt die älteste Urkunde aus dem Buch „Urkundenregesten des Zisterzienserklosters Heilsbronn, Erster Teil 1132 – 1321“ von Günter Schuhmann und Gerhard Hirschmann, Würzburg 1957, hinterlegt im Staatsarchiv Nürnberg.
Die Urkunde ist so zu verstehen: Die beiden Herren Konrad und Rüdiger von Dietenhofen hatten von Konrad von Speckfeld (abgegangene Burg bei Markt Einersheim, alter Landkreis Scheinfeld) Güter in Göddeldorf und Trachenhöfstatt zu Lehen, welche sie an den 9. Abt des Klosters Heilsbronn, Edelwin, vertauschten. Dazu war aber die Erlaubnis und Besitzauflassung des genannten Lehensherren von Speckfeld und seiner Söhne Wachsmut und Gottfried nötig. Die beiden Herren von Dietenhofen erhielten dafür vom Kloster Güter in Manndorf (bei Herrieden), Sachsbach (bei Bechhofen), Waizendorf (bei Bechhofen) und Hüttlingen (bei Ehingen) aber auch nur als Lehen. Sie mussten außerdem noch zwei Pfund Haller Pfennige (480 Silberpfennige) aufzahlen, weil der Wert der eingetauschten Güter höher war als der ihrer eigenen.
Die weltlichen Zeugen der Urkundenausstellung durch den Herrn von Speckfeld sind relativ hochrangig: Gottfried von Hohenlohe und sein Bruder Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Konrad Schenk von Klingenberg und Walter Schenk von Limpurg. Ihre Anwesenheit deutet darauf hin, dass es sich bei den vertauschten Gütern ursprünglich um Reichslehen handeln könnte. Auf Seiten des Klosters werden der Prior Hartmann, der Kellermeister Walther und Gottfried, der Meister der Konversen (Laienbrüder, keine studierten Mönche) genannt.
Die jetzige, eingangs erwähnte „Grenznähe“ führte schon in vergangenen Zeiten zu verschiedenen Lehensherren und Zugehörigkeiten. Dabei bildete die Schwabach, welche den Ort von Westen nach Osten durchfließt, eine natürliche Grenze.
So ist im Lehensverzeichnis der Kammersteiner nachzulesen, dass „ein Her Fritz von Rot (Adeliger aus Roth) und sein sun Heinrich zu Godelendorf im Jahre 1313 zwey gut, di da pawet Purckart, der Pukkel, zu lehen nahmen.
Im Salbuch des markgr. Amtes Kadolzburg von 1464 finden wir folgenden Eintrag: „Hansen von Leonrods selige Kinder (Adeliger aus Leonrod bei Dietenhofen) haben zu Godelnsdorff im ampt Rostall einen hoff gehabt, der jetzo der herschaft gehört“. Es war somit ein burggräflicher oder markgräflicher Hof vorhanden. Dieser ist in späteren Jahren nicht mehr zu finden. Wahrscheinlich wurde er dem Kloster Heilsbronn übergeben. Dieses besaß in Göddeldorf 4 Anwesen einschließlich einer Mühle.
Neben diesen 4 Klosterhöfen nennt der Vettersche Bericht von 1732 noch 3 Höfe von Nürnbergern (2 Spital, 1 Reich.Almosen) und 1 Hirtenhaus im Weiler Götteldorf. Die Gemeinherrschaft hatte großteils das Kloster Heilsbronn. Andererseits war die Fraisch (Gerichtsbarkeit) zerteilt in den Nordteil zu Roßtal und in den Südteil zu Schwabach, wobei die „Schwabach“ die Grenze bildete. Die Zugehörigkeiten änderten sich des öfteren. Ebenso die Schreibweise des Dorfnamens.
- 1245 Godelndorf
- 1282 Gotlsdorf
- 1313 Godelendorf
- 1316 Kotelnsdorf
- 1325 Godelndorf
- 1379 Gödeldorff
- 1384 Gödeldorf
- 1402 Gödelndorf
- 1412 Kotelsdorf
- 1433 Gödeldorff
- 1434 Godelndorf
- 1464 Godelustorff
- 1474 Godeldorff
- 1493 Gödelßdorf
- 1591 Gödeldorff
Während sich die Gemeinherrschaft und Gerichtsbarkeit des öfteren änderte, war und ist die Zugehörigkeit zur Pfarrgemeinde Rohr feststehend. Die ältesten Gotteshausrechnungen von Rohr erwähnen Göddeldorf erstmals 1569.
Nach der Reformation wandten sich die Bewohner des Schwabachtales fast gänzlich dem lutherischen Glauben zu. Dennoch herrschten zum Teil rohe Sitten und Gewalt.
Im 30-jährigen Krieg blieb unser Tal nicht gänzlich verschont 1631 wurde Heilsbronn von Tilly zerstört. Während dabei auch in Müncherlbach die meisten Höfe in Schutt und Asche gelegt wurden, blieben Göddeldorf und Seitendorf verschont. Dennoch lagen die Höfe verödet und verkommen da. Wahrscheinlich waren sie ausgeplündert und ein Großteil der Bewohner von der Pest betroffen.