Zweckverband Kernfranken nimmt Fahrt auf:
Neue Managerin bringt frischen Schwung
Seit seiner Gründung im Jahr 2025 existierte der Zweckverband Kernfranken eher als formales Konstrukt. Nun füllt er sich allmählich mit Leben. Zum 1. Juni hat Janine Mändlein die Stelle als neue Kernfranken-Managerin angetreten – ein anspruchsvoller Start in einer Phase des Übergangs.
Denn bislang war der Verein „Allianz Kernfranken“ Träger vieler Aufgaben, die künftig der Zweckverband übernehmen soll. Der Verein existiert noch, soll aber bis zum Jahresende aufgelöst werden. Der neue Zweckverband befindet sich derweil in der Anlaufphase, in der Strukturen geschaffen, Abläufe eingespielt und Verantwortlichkeiten neu sortiert werden müssen.
Vorsitzender des Zweckverbands ist Bürgermeister Christoph Schmoll aus Neuendettelsau. Er zeigt sich überzeugt vom neuen Konstrukt: „Alle acht Kommunen werden vom Zweckverband profitieren. Wir setzen großes Vertrauen in diesen Zusammenschluss – nicht jeder schwimmt für sich allein.“ Bereits jetzt arbeiten die Kommunen etwa bei der Verkehrsüberwachung zusammen, in einem nächsten Schritt soll das Thema EDV in Angriff genommen werden – mit Blick insbesondere auf die Grund- und Mittelschulen in der Region. Ziel ist ein einheitlicher technischer Standard, inklusive Vertretungsregelungen bei Urlaub oder technischen Problemen.
Auch Sachsens Bürgermeister Bernd Meyer, derzeit noch Vorsitzender des bestehenden Vereins, sieht die Umstrukturierung positiv: „Wir wollten die Zusammenarbeit unter den acht Kommunen intensivieren – das gelingt mit dem Zweckverband auf einer ganz neuen Ebene.“ Denn anders als ein Verein kann ein Zweckverband auch hoheitliche Aufgaben übernehmen und entsprechendes Personal einsetzen. Während sechs Kommunen als vollwertige Mitglieder dem Zweckverband beigetreten sind, haben sich Bruckberg und Dietenhofen über eine Zweckvereinbarung angeschlossen.
Mitten in diesen strukturellen Umbruch ist die neue Managerin Janine Mändlein gestartet. Die 35-Jährige ist in Neuendettelsau aufgewachsen und hat an der Universität Bamberg einen Masterabschluss in Sozial- und Bevölkerungsgeografie erworben. Nach einigen Jahren Berufserfahrung in Köln, unter anderem als Projektassistentin, zog es sie zurück in die Heimat. Die Stellenausschreibung für die Kernfranken-Managerin kam für sie genau zur richtigen Zeit. „Ländliche Entwicklung ist ein Themenfeld, das gut zu meinem Studium passt und sehr spannend ist – weil es kein Schema F gibt. Es braucht immer individuelle, kreative Lösungen“, sagt sie.
Inhaltlich steht viel auf ihrer Agenda: Neben organisatorischem und verwaltungstechnischem Aufbau zählt insbesondere die Fortschreibung des ländlichen Entwicklungskonzepts zu ihren zentralen Aufgaben. Die Einarbeitung sei herausfordernd, sagt sie, gerade wegen der Vielzahl an Themen – teils neu, teils vom bisherigen Verein übernommen. Bürgermeister Schmoll freut sich auf die gemeinsame Arbeit und betont die Vorteile des Verbandsmodells: „Auch wir Bürgermeister lernen voneinander. Gemeinsam lässt sich mehr bewirken – und es ist reizvoll, die Arbeit des Zweckverbands bis zur nächsten Wahlperiode aktiv mitgestalten zu können.“
Die Geschäftsstelle des Zweckverbands zieht zum 1. September in die Bahnhofstraße in Neuendettelsau. Eine feste Geschäftsleitung steht noch aus, Neuendettelsaus Geschäftsleiter Herr Grün hat diese übergangsweise übernommen.