Unsere Ortsteile
Zu Heilsbronn gehören neben dem Stadtkern siebzehn lebendige und charaktervolle Ortsteile, die das Stadtgebiet prägen und bereichern. Jeder Ortsteil hat seine eigene Geschichte, seine gewachsene Struktur und ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Umgeben von Wäldern, Feldern und fränkischer Landschaft bieten sie ruhiges Wohnen, aktive Vereinskultur und Nähe zur Natur. Gemeinsam bilden sie ein vielfältiges, harmonisches Ganzes, das unsere Kommune so lebens- und liebenswert macht.
Betzendorf
Betzendorf wurde 1249 erstmals als „Bazindorf“ erwähnt und kam früh in den Besitz des Heilsbronner Klosters, das bis ins 14. Jahrhundert mehrere Anwesen erwarb. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ schwere Verwüstungen, viele Höfe lagen lange brach. Im 19. Jahrhundert war Betzendorf ein kleines Dorf mit wenigen Höfen und Handwerksbetrieben. Prägend für die Entwicklung waren der Bau der Bibertbahn (1912–1914), die Einführung des elektrischen Lichts (1914) und der Bau eines eigenen Schulhauses (1929). Als erste Ortschaft im Landkreis führte Betzendorf 1949/50 die Flurbereinigung durch. 1972 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform nach Heilsbronn eingegliedert.
Betzmannsdorf
Betzmannsdorf, 1132 erstmals erwähnt, gehörte von Anfang an zur Kirchengemeinde Weißenbronn und zum Besitz des Klosters Heilsbronn. Als klösterliche Grangie diente es als Meierhof und Kornspeicher und war durch seine Sonderstellung ein fortschrittlicher landwirtschaftlicher Betrieb. Im Dreißigjährigen Krieg verödete der aus zwei Höfen bestehende Ort und fiel an das Kloster zurück; ab 1659 konnten die Höfe wieder vergeben werden. Später wurden sie aufgeteilt, sodass heute mehrere landwirtschaftliche Anwesen und Wohnhäuser den Ort prägen.
Bonnhof
Bonnhof wurde 1142 erstmals erwähnt und entwickelte sich früh zur wichtigsten Verwaltungszentrale des Klosters Heilsbronn. Als Propstei und großes Mustergut spielte der Ort eine bedeutende Rolle für Landwirtschaft, Verwaltung und Ausbildung im Klosterstaat. Das einstige Wasserschloss und die umfangreichen Klosteranlagen prägten Bonnhof bis zur Reformation; später verlor der Ort seine Verwaltungsfunktion. Wein- und später Bierproduktion waren über Jahrhunderte wirtschaftlich wichtig. Trotz schwerer Kriegszeiten blieb Bonnhof bestehen und wandelte sich im 20. Jahrhundert zu einem modernen Dorf. Nach 1945 entstand ein großes Neubaugebiet, und Bonnhof entwickelte sich zu einem attraktiven Wohnort mit ländlichem Charakter und guter Verkehrsanbindung.
Bürglein
Bürglein, erstmals 1108 erwähnt, ist der nördlichste Ortsteil Heilsbronns und einer der geschichtsträchtigsten Orte der Region. Sein Ursprung wird entweder in einem frühmittelalterlichen Königshof oder in einer kleinen Burg vermutet, die später an das Kloster Heilsbronn verkauft und bald abgetragen wurde. Nach und nach gelangten fast alle Anwesen in den Besitz des Klosters; viele kleine Bauernhöfe prägten lange das Dorf.
Die Kirchengemeinde und die seit 1593 bestehende Schule spielten über Jahrhunderte eine zentrale Rolle. 1972 wurde die Gemeinde Bürglein im Zuge der Gebietsreform nach Heilsbronn eingegliedert. Trotz strukturellem Wandel – Landwirtschaft und Gewerbe sind nur noch in kleinem Umfang vorhanden – besitzt Bürglein dank aktiver Vereine, lebendiger Dorfgemeinschaft und neuer Initiativen wie dem Nahwärmenetz weiterhin einen starken Zusammenhalt. Durch neue Baugebiete ist der Ort in den letzten Jahrzehnten gewachsen. Ende 2024 lebten 398 Menschen in Bürglein.Böllingsdorf
Böllingsdorf wurde 1266 erstmals als „Pollisdorf“ urkundlich erwähnt und gehörte seit jeher zur Kirchengemeinde Bürglein. Lange war das Dorf landwirtschaftlich geprägt, mit Milchvieh- und Ackerbetrieben, heute dominieren Wohnnutzung und einzelne kleinere Betriebe. 1965 entstand die Siedlung am Holzberg, wodurch die Zahl der Anwesen deutlich wuchs. Eigene Vereine hat Böllingsdorf nie gehabt; die Einwohner sind in den Bürgleiner Gemeinschaften aktiv. Traditionen und Jubiläen, wie das 750-jährige Bestehen im Jahr 2016, zeigen das lebendige Gemeinschaftsleben. Ende 2024 hatte Böllingsdorf 189 Einwohner.
Gottmannsdorf
Gottmannsdorf wurde erstmals 1239 urkundlich erwähnt, als die Kapelle und der Ort im Streit um das Patronatsrecht zwischen dem Pfarrer von Großhaslach und Gottfried von Sulzbürg geregelt wurden. Die Kapelle ist der älteste Zeuge des Ortes. Gottmannsdorf gehörte zeitweise zu einem eigenen Pfarrbezirk, später zur Kirchengemeinde Bürglein.
In seiner Geschichte blieb das Dorf weitgehend verschont, auch während Bauernkrieg und Markgrafenkrieg. Im 30-jährigen Krieg brannten vier Höfe und die Kapelle nieder, doch die Gemeinde erholte sich wieder. Im 19. Jahrhundert erlebte Gottmannsdorf die Durchzüge französischer Truppen und hatte 1807 eine Schuldenlast von 300 Gulden.Göddeldorf
Göddeldorf liegt im nordöstlichen Landkreis Ansbach im Schwabachtal, eingebettet zwischen Wäldern. Erstmals 1245 als „Godelndorf“ erwähnt, gehörte das Dorf größtenteils zum Kloster Heilsbronn und war stets zur Pfarrei Rohr gepfarrt. Trotz Kriegen und Einquartierungen blieb der Ort erhalten. Heute zählt Göddeldorf 27 Wohnhäuser, geprägt vom ländlichen Leben und Vereinen wie der Freiwilligen Feuerwehr und dem Obst- und Gartenbauverein. Wichtige Neuerungen waren die Schwabach-Brücke (1967), die Wasserversorgung (1985) und ein Kinderspielplatz (1995).
Höfstetten
Höfstetten, ursprünglich „Hovestede“ („bei der Hovstatt“), wird erstmals 1194 urkundlich erwähnt. 1246 erhielt das Zisterzienserkloster Heilsbronn dort Güter über Tauschgeschäfte. In der Schutzurkunde von Papst Innozenz IV. (1249) wird Höfstetten als Besitzort des Klosters genannt. Der Ort taucht zwischen 1402 und 1691 unter verschiedenen Schreibweisen auf. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ nur geringe Spuren, die Bauern konnten ihre Abgaben bald wieder leisten. 1719 fiel Höfstetten an das Haus Bayreuth. 1807 gehörte der Ort zum Justiz- und Kammeramt Cadolzburg, hatte 9 Feuerstellen, 57 Einwohner und diverse Handwerker. Die Kinder besuchten ab 1929 die Schule in Betzendorf. Höfstetten besitzt das älteste erhaltene Bauernhaus (1367/68), das zwischen 1983 und 1987 im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim wieder aufgebaut wurde.
Ketteldorf
Ketteldorf ist eines der ältesten Dörfer Frankens, gegründet zwischen 750 und 850, ursprünglich „Ketelendorf“. 1132 erhielt das Kloster Heilsbronn zwei Ketteldorfer Höfe, 1152 übergab Graf Rapoto III. von Abenberg das ganze Dorf an das Kloster mit 14 Bauernhöfen und Ackerland. Ketteldorf war für die Schafzucht und Käseproduktion bekannt, umgeben von zahlreichen Weihern. 1309 wurde es der Pfarrgemeinde Großhaslach zugewiesen. Im 30-jährigen Krieg blieb der Ort weitgehend bewohnt, 1716 wurde die heutige Kirche errichtet. Ketteldorf war Teil der Flurbereinigung 1931–1939 und wurde 1972 nach Heilsbronn eingemeindet.
Markttriebendorf
Markttriebendorf wurde 1306 erstmals urkundlich erwähnt. Die spätromanische Kirche entstand vermutlich zwischen 1250 und 1300, ihr Turm enthält eine Schießscharte, die Glocke stammt aus dem 13. Jh. Reparaturen erfolgten 1606 und 1674, dabei erhielt das Kirchenschiff ein gotisches Dach und eine Empore. Der Burgstall südöstlich des Ortes verweist auf eine ehemalige Turmhügelburg, möglicherweise Teil der staufischen Sicherungskette um Cadolzburg. Früher gehörte das Dorf zum Kloster Heilsbronn, das einst drei Märkte veranstaltete; zwei wurden verlegt, einer blieb in Markttriebendorf. Bis 1817 war die Kirche Filiale von Großhaslach, seither von Bürglein.
Müncherlbach
Etwa einen Kilometer westlich des Ortes entspringt der Erlbach, der ihn in östlicher Richtung durchquert und bei Rohr in die Schwabach mündet. Im Nordwesten reicht der Ort bis zur Bundesstraße 14. Erstmals 1300 als „Erelbach“ erwähnt, gehörten die meisten Höfe damals dem Kloster Heilsbronn, weshalb der Ort später zur Unterscheidung Müncherlbach genannt wurde. 1801 zählte der Ort 17 Haushalte, teils unter der Reichsstadt Nürnberg, teils unter Ansbach. Müncherlbach wurde eigenständige Gemeinde und 1972 nach Heilsbronn eingemeindet.
Neuhöflein
Neuhöflein („zu dem neuen Höflein“) wurde 1265 erstmals urkundlich erwähnt und dürfte als Wirtschaftshof eines nahe wohnenden Grundherrn entstanden sein. Im Mittelalter erwarb das Kloster Heilsbronn mehrere Höfe und Zehnten in Neuhöflein, von denen viele im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurden. 1719 fiel der Ort an das Haus Bayreuth. 1807 zählte Neuhöflein 11 Feuerstellen und 65 Einwohner; 1856 waren es 10 Häuser und 89 Einwohner. Die Bevölkerung war protestantisch und gehörte zur Pfarrei Großhaslach. Gewerbe gab es u. a. als Schmied, Wirt und Schäfer. 1914 kam erstmals elektrisches Licht, 1955 die Kanalisation. Zwischen 1953 und 1960 erfolgte die Flurbereinigung; Straßen wurden ausgebaut. 1963 entstand die Anschlussstraße nach Ketteldorf. 1978 wurden Neuhöflein und Höfstetten nach Heilsbronn eingemeindet.
Seitendorf
Seitendorf, rund 1000 Jahre alt, gehörte um 800 n. Chr. zur „Mark Rohr“. Der Name leitet sich vermutlich von der Lage „seitwärts“ der Schwabach ab.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließen sich Vertriebene aus Oberösterreich, Kärnten und der Oberpfalz nieder. 1825 bildeten Seitendorf, Göddeldorf und Trachenhöfstatt eine Verwaltungsgemeinschaft, die bis zur Eingemeindung nach Heilsbronn 1972 bestand. Heute leben rund 150 Einwohner in 42 Häusern, viele pendeln in die Umgebung. Landwirtschaft spielt kaum noch eine Rolle. Höhepunkt des Dorflebens ist die jährliche Kirchweih, die als „Seitendorfer Stodelkerwa“ gefeiert wird.Trachenhöfstatt
Trachenhöfstatt wurde 1821 von Rohr an die Kirchengemeinde Weißenbronn abgegeben. Politisch gehörte es bis zur Eingemeindung nach Heilsbronn zu Seitendorf. 1245 erwarb Abt Edelwinus von Heilsbronn den Ort („Traichshovestet“) mit zwei Höfen, aus denen im 19. Jahrhundert drei und später ein viertes Gütlein wurde. Heute leben dort drei Familien. Wie viele Orte der Region verödete Trachenhöfstatt im Dreißigjährigen Krieg; nur wenige Bewohner wagten den Neubeginn unter schwierigen Bedingungen.
Triebendorf
Triebendorf liegt abseits der Kreisstraße, umgeben von Wäldern und Feldern. Das Dorf bewahrte seinen ländlichen Charakter mit alten fränkischen Bauernhäusern. Erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, gehörte Triebendorf zur Urpfarrei Großhaslach. 1405 besaß das St.-Klara-Kloster zu Nürnberg hier Höfe. Pest, Dreißigjähriger Krieg und Einwanderungen aus Österreich prägten die Entwicklung. 1803 bestand das Dorf aus neun Häusern, 1800–1900 aus 10–12 Höfen. Kirchlich war Triebendorf lange zwischen Wollersdorf und Weißenbronn geteilt. Die beiden Weltkriege forderten viele Opfer und die schweren Böden erschwerten die Landwirtschaft. Viele Höfe zeigen noch heute Spuren dieser schwierigen Zeiten.
Weiterndorf
Weiterndorf wurde um 700 von dem Franken Witram gegründet und 1132 erstmals als Witramenesdorf in der Gründungsurkunde des Klosters Heilsbronn erwähnt. Das Kloster erhielt vier Höfe in Weiterndorf und richtete hier eine Schafhaltung ein. Kirchlich gehörte das Dorf bis 1818 zu Bürglein, danach zu Heilsbronn.
Bei der Uraufnahme 1826 gab es 22 Hausnummern. 1971 wurde Weiterndorf in die Stadt Heilsbronn eingemeindet.Weißenbronn
Weißenbronn, erstmals 1286 erwähnt, war eng mit dem Kloster Heilsbronn verbunden.
Ursprünglich gab es fünf Höfe, später vier, meist Nebenerwerbslandwirte mit Handwerksberufen. Der Dreißigjährige Krieg brachte schwere Verluste, viele flohen, Truppen plünderten Felder und Vieh. Nach Kriegsende erholte sich das Dorf langsam. 1818 entstand die politische Gemeinde Weißenbronn, 1978 wurde sie nach Heilsbronn eingemeindet. Im 20. Jh. führten die Weltkriege zu weiteren Verlusten, heute ist Weißenbronn modernisiert, behält aber seinen ländlichen Charakter.
