Wie das Münster und die Klostermühle hat auch der Steinhof seit Anbeginn seine ursprüngliche Funktion beibehalten, nämlich als Gasthaus. Gemäß der Ordensregel waren die Zisterzienser verpflichtet, sich der durchziehenden Pilger und Wallfahrer anzunehmen. Ebenso verlangten die Statuten, dass ein Wirtshaus außerhalb der Klausur, also im äußeren Klosterbereich, anzusiedeln war. Hier befanden sich Ställe, Scheunen, Brunnen und Tröge für die Pferde. Im Vorgängerbau des graugestrichenen Fachwerkgebäudes nebenan war eine Schmiede. Der Name Steinhof leitet sich davon ab, dass es sich hier nicht um ein reines Fachwerkhaus handelt, sondern dass das Erdgeschoss gemauert war. Das heutige Fachwerk mit Krangaube und einseitigem Krüppelwalm stammt aus der Zeit um 1680. Ab 1689 war für einige Jahre die kaiserliche Reichsposthalterei untergebracht; 16 Pferde standen zum Wechsel auf der Strecke von Nürnberg nach Heilbronn a.N. zur Verfügung. Damals erfolgte die Umbenennung von Steinhof in Adler. Das barocke Steinportal des Ansbacher Hofbaumeisters Gabriel de Gabrieli stammt von 1716. Die Initialbuchstaben verweisen auf Georg Maussner, den damaligen Besitzer. Maussner hatte allerdings bereits zehn Jahre zuvor die Poststation in den „Abenberger Hof“ am „Unteren Tor“ verlegt.
