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Katharinenturm

Katharinenturm

Ab dem 14. Jahrhundert ging die Zahl der Laienbrüder, die hauptsächlich für die körperlichen Arbeiten zuständig waren, zurück. Zur Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen Betriebs sahen sich die Klöster gezwungen, Lohnarbeiter, also Laien, Klösterlinge genannt, als Arbeitskräfte einzustellen. Ihnen war der Gottesdienstbesuch im Münster verwehrt, deshalb gab es für sie eine eigene Kirche außerhalb der Klausur – zunächst die Spitalkapelle, dann nach 1350 die Katharinenkirche. Zur Klosterzeit nannte man die Kirche „ecclesia in porta“, Pfortenkirche. Im 15. Jahrhundert war eine Verlängerung der Kirche nach Westen erfolgt, dabei überspannte man mit einem Torbogen den einzigen befahrbaren Zugang zum Kloster. Im Untergeschoss des Erweiterungsbaus, also westlich der Pforte, war die Wohnung des Torhüters. Auf dem Dachreiter hatte er einen Ausguck.

Nach 1770 wurde die Kirche auf markgräflichen Befehl teilweise abgetragen. Über dem westlichen Viertel errichtete man einen Turm mit Wohnungen. Der Markgraf konnte so Mieteinnahmen beziehen.

Nach 1980 standen die Wohnungen leer, seit 1995 ist der Katharinenturm für die Öffentlichkeit mit der Stadtbücherei und den Heimatstuben im Dachgeschoss zugänglich.